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Die Begrifflichkeiten rund um die Cannabispflanze können schnell verwirren. Oft wird bei Artikeln zu Cannabis im Internet vorausgesetzt, dass der Leser sich mit den Begrifflichkeiten einwandfrei auskennt. Leider sind es oft auch die Autoren, welche die Begriffe genauer studieren sollten.

Damit du in Zukunft genau weißt, was Hanf und was Marihuana ist, klären wir endgültig die richtigen Begriffe. Insbesondere beim medizinischen Konsum von Cannabis ist das von Bedeutung.

Vorab: Du kannst unbesorgt sein. Es ist viel unkomplizierter und logischer, als es erscheint.

Der Unterschied zwischen Hanf und Cannabis: Es gibt keinen

Hanf und Cannabis meinen eigentlich das Gleiche, die Hanf- bzw. Cannabispflanze. Cannabis ist lediglich das lateinische Wort für Hanf. Hanf ist also deutsch, Cannabis Latein. Darum gibt es bspw. das altdeutsche Sprichwort der „Hänflinge“, welches dürre und hochgewachsene junge Männer beschreibt, die wie schöne Sativa-Pflanzen anmuten.

Cannabis heißt ausgeschrieben übrigens Cannabis sativa L. Das L. steht für Linnaeus, dem schwedischen Biologen Carl von Linné, der das moderne System für die botanische und zoologische Taxonomie erfunden hat. Er empfand die Cannabispflanze als derart bedeutend, dass er seinen Namen darin verewigen wollte.

Da wir heute jedoch vehement zwischen Hanf unterscheiden müssen, der einen Rausch erzeugt und dem Nutzhanf, der keinen Rausch erzeugt, beschreiben Cannabis und Hanf oft doch nicht mehr das Gleiche. Mit dem Begriff Hanf ist oft der Nutzhanf gemeint, der in Deutschland maximal 0,2 % THC enthalten darf. Hier sind bspw. die Fasern oder der nicht psychotrope Wirkstoff CBD interessant. Spricht man von Cannabis, ist meistens psychotrope Cannabis mit THC gemeint. Daher ist immer von medizinischem Cannabis die Rede, von medizinischem Hanf liest man kaum.



Das muss jedoch nicht der Fall sein, da Cannabis und Hanf eigentlich nur in unterschiedlichen Sprachen die Hanfpflanze benennen. Du musst hier also die Augen offen halten. Zur eindeutigen Unterscheidung von THC-haltigem Cannabis und Nutzhanfsorten wird oft der Begriff Nutzhanf für Letzteres verwendet.

Merke dir also: Der Begriff Hanf bezeichnet meistens Nutzhanf, das muss jedoch nicht sein. Der Begriff Cannabis beschreibt so gut wie immer Cannabis mit THC. Ist von medizinischem Cannabis die Rede, ist immer Cannabis mit THC gemeint.

„Weed“ hat seine Ursprünge im alten germanischen Wort „weud“ und heißt nichts weiter als Unkraut. Im englischen Slang bedeutet es Cannabis oder Hanf und bezieht sich in der Regel auf die psychotrope Variante. „Hemp“ hingegen wird im Englischen häufig als Begriff für industriellen Hanf verwendet, ähnlich wie das deutsche Wort „Hanf“.

Indica, Sativa und Ruderalis – Wie bitte?

Es gibt grundsätzlich 3 Cannabisarten. Sativa, Indica und Ruderalis. Heutzutage ist so gut wie jede Cannabissorte ein Hybrid aus diesen Arten. Genetik von Cannabis Ruderalis ist meistens nur in Autoflowering-Sorten enthalten. Ursprünglich wächst Cannabis Ruderalis in nördlichen Regionen wie Russland. Der größte Unterschied zwischen Sativas und Indicas liegt darin, dass Sativas länglich und dünn in die Höhe wachsen, während Indicas oft wie ein breiter Busch anmuten.

Die Hanfpflanze gehört übrigens zur Familie der Hanfgewächse. Hopfen ist ebenfalls ein Mitglied dieser Familie, weshalb Hanfgewächse auch für die Bierbrauerei unterlässlich sind.

Was ist der Unterschied zwischen Marihuana und Haschisch?

Oft wird der Begriff Marihuana simultan mit Hanf oder Cannabis verwendet, das stimmt jedoch nicht. Gemeint sind mit Marihuana die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze, welche nicht befruchtet wurden. Nur die weibliche Hanfpflanze bildet die schönen Blüten aus, welche THC, CBD und weitere Cannabinoide enthalten.

Gebildet werden die Cannabinoide noch genauer in den Trichomendrüsen der Blüten der weiblichen Hanfpflanze. Stellt man eine männliche Hanfpflanze in einen Raum mit weiblichen Hanfpflanzen, werden die weiblichen Blüten keine Cannabinoide ausbilden, weil sie befruchtet werden. Dann produzieren sie stattdessen Hanfsamen.

Schüttelt man nun die schön klebrigen, glitzernden und leicht bernsteinfarbenen Trichomendrüsen vom Marihuana ab oder verwendet man eine andere Extraktionsmethode wie den Ice-O-Lator, erhält man Haschisch bzw. Hasch. Oft werden die Trichomen aufgrund ihres Aussehens als Pollen bezeichnet, was jedoch nicht stimmt. Pollen gibt die männliche Hanfpflanze ab, um weibliche Pflanzen zu befruchten, weshalb sie in den Blüten der weiblichen Pflanze nicht vorkommen.

Hasch setzt sich also lediglich aus dem gesammelten und gepressten Harz bzw. den Trichomen zusammen. Da die Trichome vollgepackt mit Cannabinoiden und den sekundären Pflanzenstoffen sind, hat Haschisch einen höheren Wirkstoffgehalt als Marihuana. Im Vergleich wird das Haschisch einer Blüte immer eine höhere Wirkstoffkonzentration haben, als die Blüte selbst. Daher wird Hasch bereits seit Jahrtausenden hergestellt und konsumiert, bevor es derart potente Blüten wie heute gab.

Hanfblätter und -stängel sind in Marihuana unerwünscht, wenn zu medizinischen oder freizeitlichen Zwecken Blüten konsumiert werden. Stängel und Blätter enthalten einfach zu wenig Wirkstoffe, weshalb Blütenmaterial mit viel Blättern und Stängeln als minderwertig gilt. Dem entgegen können Blüten und Stängel bestens zur Haschproduktion eingesetzt werden, da sich auf ihnen ebenfalls Trichome ablagern, die während dem Pflanzenwachstum von den Blüten abfallen.

(Phyto-)Cannabinoide, THC, Terpene und Flavonoide: Der Inhalt der Cannabisblüten

Im Marihuana oder Haschisch sind die Wirkstoffe der Cannabispflanze enthalten. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Wirkstoffe das genau sind. Im Großen und Ganzen sind die Phytocannabinoide, Terpene und Flavonoide interessant.

Die Cannabinoide sind eine Wirkstoffgruppe, welche dem Namen entsprechend in Cannabis vorzufinden sind. Neben der Cannabispflanze bilden einige weitere Pflanzen Phytocannabinoide (pflanzliche Cannabinoide) aus. Selbst der menschliche Körper arbeitet mit körpereigenen Endocannabinoiden wie dem Anandamid als Neurotransmitter.

Typische Phytocannabinoide der Hanfpflanze sind Tetrahydrocannabinol (THC), Cannabidiol (CBD) oder der Großvater aller Cannabinoide: Cannabigerol (CBG). Sie alle ähneln sich in ihrer Struktur stark, weshalb sie bspw. an denselben Rezeptoren, den Endocannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Organismus, andocken können. Als einziges relevantes Phytocannabinoid scheint bisher THC psychotrop zu wirken. Weitere Phytocannabinoide wie das THCV könnten psychotrop wirken, sind bisher jedoch kaum untersucht. Das berühmte psychotrope Cannabinoid HHC kommt übrigens nicht natürlich in nennenswerten Mengen in der Hanfpflanze vor, weshalb es semisynthetisch aus THC hergestellt wird.

Von maßgebender Bedeutung sind zudem die Terpene. Das sind Duft- bzw. Aromastoffe von Pflanzen und somit von Cannabis. Sie bestimmen das Duft- und Geschmacksprofil von Cannabisblüten maßgebend. Zudem können sie die psychotrope Wirkung durch den Entourage-Effekt beeinflussen. Der Entourage-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Cannabinoide und Terpene kombiniert Wirkweisen erzielen können, welche beide Wirkstoffgruppen für sich nicht erzielen würden. Der Entourage-Effekt beschreibt also die Symbiose von Terpenen und Cannabinoiden im menschlichen Organismus.

Die Flavonoide dürfen wir im Prozess nicht vergessen. Das sind pflanzliche Blütenfarbstoffe, die in farbigem Gemüse und auch in Cannabis vorzufinden sind. Sie scheinen nicht psychoaktiv oder psychotrop zu sein, können jedoch ebenfalls gesundheitliche Vorteile mit sich bringen.

Medizinisches Cannabis und medizinisches CBD

Im Übrigen gibt es Unterschiede zwischen medizinischem Cannabis bzw. CBD und nicht medizinischen Produkten. Medizinische Produkte unterliegen strengen Regelungen, so muss bspw. der genaue Wirkstoffgehalt angegeben werden. Muss CBD zu therapeutischen Gründen eingenommen werden, solltest du auf jeden Fall zu medizinischen Präparaten greifen. Hier liegen keine Schwankungen in der Qualität und dem Wirkstoffgehalt vor, was für eine Behandlung maßgebend ist.

Hanfsamen, Hanföl und Hanfblätter

Hanfsamen entstehen, wenn die Blütenstände weiblicher Hanfpflanzen von den Pollen männlicher Hanfpflanzen befruchtet werden. Das sollte um jeden Preis vermieden werden, wenn medizinisches Cannabis gezüchtet wird. Sobald die Blüten befruchtet sind, bilden sie Samen statt Cannabinoide.

Aus den Hanfsamen lassen sich jedoch hochwertige Hanföle bzw. Hanfsamenöle gewinnen. Diese weisen ein hervorragendes Profil an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren auf, weshalb Hanfsamenöl als besonders gesund gilt.

Hanfblätter wurden zeitweise als Tees verkauft. Mittlerweile gilt der Handel mit Hanftees als illegal, weshalb du dir keine Hanftees nach Hause bestellen solltest. Medizinisch ergibt der Gebrauch von Hanfblättern aufgrund des geringen Wirkstoffgehalts wenig Sinn.

rn bis hin zu gewerblichen Bauträgern reicht.

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